Herr Fritsche, würden Sie sich den Lesern bitte kurz vorstellen?
Gerne. Mein Name ist Stefan Fritsche. Ich bin 48 Jahre und 1999 als Juniorchef in die Klosterbrauerei gekommen. Seit 2006 bin ich Geschäftsführer der Brauerei.

Wie sah denn Ihr bisheriger Lebensweg aus?
Nach meinem Abitur in Bayern, arbeitete ich eine Zeit lang in Amerika und Kanada. Danach habe ich einige Semester Maschinenbau in Bayern studiert und bin dann in meine Geburtsstadt Berlin zurückgekehrt, um Betriebswirtschaft zu studieren. Nach 7 Semestern habe ich das Studium als Diplomkaufmann abgeschlossen. Meinen beruflichen Weg begann ich in einer Unternehmensberatung in Berlin, dort beriet ich internationale Firmen im Bereich Finance, Controlling und Software. Im Jahr 1999 kam die Frage von meinem Vater, ob ich ihn nicht in Neuzelle unterstützen wolle, und ich wollte.

 

Was fasziniert Sie an Ihrem Job?
Die Menschen, für die wir unsere Bierspezialitäten herstellen. Kein Tag ist wie der Vorhergehende. Vom Markt gibt es immer neue Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Und genau das liebe ich an meinem Job.

Kurz gefasst: Stellen Sie sich vor, Sie dürfen das tun, was Sie schon immer wollten und bekommen dafür auch noch Lohn.

Was bedeutet Ihnen die Brauerei?
Sie ist mein beruflicher Lebensinhalt geworden.
Wir brauen nicht, weil es unser Job ist - es ist unsere Passion, unseren Kunden etwas zu geben, das sie woanders nicht erhalten. Denn jedes Bier ist ein Original.

Sie sind auch Ausbilder?
Ja, diese Leidenschaft, etwas aus vollem Herzen zu machen, versuchen wir, unser Braumeister und ich,  auch an unsere 12 Lehrlinge weiterzugeben. Wir sind deshalb auch sehr stolz, dass wir eine Auszeichnung des Landes erhalten haben, dass wir zu den fünf besten Ausbildungsbetrieben des Landes gehören. Ich selbst bin mittlerweile ein Teil der Region geworden und freue mich, auf diesem Weg der Region etwas zurückgeben zu können.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Es gibt für alles eine Lösung. Für wirklich alles.
Man muss nur konsequent sein.

Was war bisher Ihre größte Herausforderung?
Es gibt jeden Tag Herausforderungen und die sind immer groß und man muss sie auch als groß ansehen, denn sonst kann es künftig Überraschungen geben. Es gilt immer wieder neue Konzepte und Ideen zu entwickeln und gleichzeitig altbewährtes Gutes weiterleben zu lassen.

Wir exportieren derzeit in über 20 Länder. Die Kooperationen mit unseren Exportpartnern bringen Hürden, wie Zollbestimmungen, Transport oder nationale Restriktionen mit sich, die gelöst werden müssen. Spannend, nicht wahr?

Ich bin froh, dass ich immer noch Rat und Tat von meinem Vater einholen kann, der trotz seiner 78 Jahre mit wahnsinnig viel Herzblut bei der Arbeit ist.

Was war Ihr bisher größter Erfolg?
Privat - meine 3 Töchter und mein Sohn, die sich alle wunderbar entwickeln.

Beruflich, dass wir es geschafft haben, Neuzeller Kloster-Bräu zu einer internationalen Marke zu entwickeln, die im In- und Ausland ein hohes Ansehen genießt. Weltweit gehören unsere Biere zu den besten. Es erfüllt mich mit viel Stolz, wenn ich sehe, in welche Teile der Erde die LKWs und Schiffe Deutschland verlassen, um unsere Spezialitäten zu den Kunden zu bringen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Für die Brauerei wünsche ich mir, dass wir weltweit unser Absatzpotential und Markennamen ausbauen können. Es sind immer wieder neue Ideen zu verfolgen und neue Wege zu gehen. Stillstand gibt es für uns nicht.
Persönlich freue ich mich auf ein glückliches, gesundes und ereignisreiches Leben mit meiner Familie.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Ich verbringe möglichst viel Freizeit mit meiner Familie. Ansonsten engagiere ich mich sehr stark in verschiedenen Ehrenämtern, wie zum Beispiel im Tourismus, in der IHK und seit über 10 Jahren bei  Rotary. Parallel bin ich außerdem noch Verleger eines recht großen Internetprojektes. Als sportlichen Ausgleich nutze ich die wunderbare Seenlandschaft in der Region und bin deshalb auch immer öfter mit dem Fahrrad unterwegs, denn die Landschaft ist wirklich einmalig..

Ich brauche immer neue Dinge, Orte und Personen, die mich wieder auf neue Ideen bringen bzw. um mich für neue Ideen inspirieren zu lassen.

Welches der Neuzeller Produkte trinken Sie am liebsten und warum?
Ganz klar die leckere feinmalzige Apfel Brause. Die schmeckt nicht nur mir, sondern auch meinen Kindern. Immer wenn ich einen Kasten davon mit nach Hause bringe, kann ich gar nicht so schnell schauen, wie der Kasten leer wird.

An zweiter Stelle trinke ich gern das Ingwer Bier, das sehr fruchtig ist, aber um einiges schärfer.

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